Verkehrsunfälle, insbesondere Autounfälle gehören auf deutschen Straßen zur Tagesordnung. Im Durchschnitt kommt es alle 15 Sekunden zu einem Verkehrsunfall. Das stellen ca. 2,5 Millionen Unfälle pro Jahr dar! Da nicht alle Verkehrsunfälle der Polizei oder Versicherungen gemeldet werden, liegt die Dunkelziffer aller Voraussicht nach höher!

Wir beraten Sie gerne, welche Verhaltensweisen nach einem Verkehrsunfall zweckmäßig und zu Ihren Gunsten sind und ab welchem Zeitpunkt Sie einen Anwalt für Verkehrsrecht zur Unterstützung hinzuziehen sollten.

Sie haben einen Autounfall verursacht oder waren Zeuge?

Unsere Experten der Anwaltshotline beraten Sie, wie Sie sich verhalten und weiter vorgehen sollten.
Wir helfen Ihnen gerne weiter.


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Autounfall – Was ist zu tun?

In den ersten Momenten nach einem Autounfall herrscht oft große Unruhe und die Situation ist nicht leicht rational zu überblicken. Wir beraten Sie, was Sie nach einem Verkehrsunfall beachten und wie Sie sich bestenfalls verhalten sollten:

Richtiges Verhalten nach einem Verkehrsunfall

  1. Ruhe bewahren
  2. Absicherung der Unfallstelle
  3. Versorgung von Verletzten sowie Polizei und Notruf kontaktieren
  4. Dokumentation der Unfallstelle
  5. Schaden melden

Ruhe bewahren

Nach einem Autounfall ist es wichtig, dass Sie Ruhe bewahren. Nur so können Sie die gesamte Situation klar umfassen und die richtigen Entscheidungen treffen.

Absicherung der Unfallstelle

Höchste Priorität nach einem Unfall hat die Absicherung der Unfallstelle. Sie müssen weitere Verkehrsteilnehmer unbedingt auf die Unfallstelle hinweisen, sodass es zu keinen weiteren Schäden oder einem Folgeunfall kommen kann.

Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie unbedingt eine Warnweste tragen. Anschließend sollten Sie das Warndreieck mindestens 50 Meter vom Unfallort positionieren.

Je nach Situation und Verkehrslage sollte das Warndreieck mit größerem Abstand zum Unfallort aufgestellt werden:

  • Innerorts 50 Meter
  • Außerorts 100 Meter
  • Autobahn 150 – 400 Meter

Versorgung von Verletzten sowie Polizei und Notruf kontaktieren

Bei den meisten Unfällen handelt es sich um Bagatellschäden, bei denen keine Personen verletzt wurden und es i.d.R. nicht notwendig ist die Polizei zu rufen.

Sollte es sich jedoch um einen schwerwiegenden Verkehrsunfall handeln, sollten mögliche Verletzte immer zuerst versorgt werden!

Anschließend müssen die Polizei und/oder Rettungskräfte informiert werden.
Den Rettungskräften sollten Sie folgende Informationen unbedingt mitteilen:

  • Ort des Unfalls
  • Art des Unfalls
  • Anzahl der in den Unfall verwickelten und/oder verletzten Personen
  • Art der Verletzungen und gesundheitliches Befinden der betroffenen Personen
  • Wichtig! Auf Rückfragen der Rettungskräfte warten

Muss die Polizei bei einem Unfall gerufen werden?

Die Polizei sollte dann einbezogen werden, wenn durch den Unfall Personen zu Schaden gekommen sind bzw. verletzt wurden. Selbst wenn durch den Unfall nur leichte oder nicht offensichtliche Verletzungen entstanden sind, sollte die Polizei hinzugezogen werden. Auch bei schweren Schäden am Auto oder Unfallbeteiligten, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, sollte die Polizei stets informiert werden.

Kommt es dagegen nur zu leichten Blechschäden, sogenannte Bagatellschäden, ohne verletzte Personen, ist es grundsätzlich nicht notwendig die Polizei zu rufen. Mehr dazu finden Sie im Beitrag Bagatellschaden.

Ist die Schuldfrage nicht eindeutig geklärt oder sind beispielsweise Fahrer oder Fahrzeuge involviert, die im Ausland wohnen oder zugelassen sind, empfiehlt sich ebenfalls die Zuhilfenahme der Polizei.

Wann muss die Polizei gerufen werden?

Grundsätzlich ist es in jedem Fall ratsam bei einem Unfall die Polizei zu informieren. In wenigen Ausnahmen können Sie darauf verzichten, wie beispielsweise bei einem Bagatellschaden. Die Polizei dokumentiert den Autounfall von offizieller Seite aus und befragt wichtige Zeugen. So können Komplikationen mit der Versicherung im Vorfeld ausgeschlossen werden.

Dokumentation der Unfallstelle

Kontaktdaten austauschen

Folgende Informationen sollten Sie auf jeden Fall mit allen am Unfall beteiligten Personen austauschen:

  • Kennzeichen aller am Unfall beteiligten Fahrzeuge
  • Kontaktdaten des Fahrzeughalters (Achtung: Fahrzeughalter ist nicht immer der Fahrer!)
  • Art des Unfalls
  • Versicherung und Vertragsnummer des Unfallverursachers
  • Genauen Ort und Zeitpunkt dokumentieren
  • Namen und Anschrift aller Zeugen

Fotos von dem Unfall und der Umgebung machen

Fotos sind wichtige Beweise – sie dienen dazu den Unfall zu einem späteren Zeitpunkt detailliert rekonstruieren zu können.

Bereiche, die Sie auf jeden Fall fotografieren sollten:

  • sämtliche Beschädigungen an den beteiligten Fahrzeugen
  • Spuren des Unfallhergangs
  • die gesamte Örtlichkeit des Unfalls aus möglichst vielen Blickwinkeln
  • Unterlagen des Unfallgegners

Bilder vom Unfallort

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit um möglichst viele Bilder vom Unfallort zu machen. Im Nachhinein ist es einfacher den Unfall detailliert nachzustellen.

Unfall­skizze erstellen

Achten Sie bei der Unfallskizze darauf, dass alle eingezeichneten Elemente gut erkennbar und unmissverständlich gekennzeichnet sind.

Auf der Skizze sollten alle beteiligten Fahrzeuge, Straßen, Verkehrsschilder und Unfallspuren eingezeichnet werden. So ist hinterher eine Rekonstruktion des Autounfalls durch Sie oder Ihre Versicherung möglich.

Schaden melden

Sie sollten nach einem Unfall grundsätzlich den Schaden bei Ihrer Versicherung melden.

Sollte es am Unfallort zu Streit oder Unklarheiten kommen, sollte die Polizei zur Unterstützung gerufen werden.

Wir empfehlen Ihnen in einem solchen Fall einen Anwalt für Verkehrsrecht zur Unterstützung hinzuzuziehen. Dieser kennt sich in der Thematik aus und kann wichtige Hinweise liefern. In den meisten Fällen wird der Anwalt durch die Rechtsschutzversicherung gedeckt.
Finden Sie Ihren Anwalt über unsere Anwaltssuche.

Häufige Arten von Autounfällen

UnfallursacheAngaben in Prozent %
Falsches Abbiegen, Wenden, Anfahren, Rückwärtsfahren
(Es handelt sich oft nur um Bagatellschäden)
16 %
Vorfahrt missachtet15 %
Abstand missachtet14 %
Geschwindigkeitsüberschreitung13 %
Falsche Benutzung von Straßen7 %
Gefährdung von Fußgängern5 %
Falsches Überholen4 %
Alkohol am Steuer3 %
Sonstiges23 %

Autounfall mit beteiligten Personen nicht deutscher Nationaliät

Bei einem Unfall mit beteiligten Personen nicht deutscher Nationaliät stellt meist nicht nur die Sprachbarriere eine große Hürde dar.
Das Bearbeiten der Fälle mit den ausländischen Behörden und Versicherungen kann Wochen, gar Monate dauern und neben sehr viel Zeit auch viel Geld kosten.

Wir raten Ihnen in dringenden Fällen einen Anwalt für Verkehrsrecht einzuschalten. Die Schadensregulierung über eine ausländische Versicherung kann lange dauern und die Regulierungspraxis ist sehr unterschiedlich. Nur ein Experte kann Ihnen hier wirklich weiterhelfen.

Fahrerflucht nach dem Verkehrsunfall

Bei Fahrerflucht nach einem Verkehrsunfall ist in jedem Fall die Polizei zu rufen!

Sammeln und notieren Sie sich so viele Informationen über das flüchtende Fahrzeug wie möglich. Dazu zählen: Kennzeichen, Autohersteller, Farbe und wenn möglich Details über den Fahrer.

Suchen Sie nach Zeugen, die den Unfall und das flüchtende Fahrzeug gesehen haben und notieren Sie sich die Kontaktdaten.

Mehr Informationen erhalten Sie im Beitrag: Fahrerflucht.


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