Das Wichtigste im Überblick
- Bei Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit drohen nicht nur Bußgelder bis zu 680 EUR, sondern auch bis zu zwei Punkte sowie 3 Monate Fahrverbot. Auf Autobahnen ist besonders zur Vorsicht zu raten, da es aufgrund des hohen Tempos schnell zu einem Fahrverbot kommen kann.
- Je nach Art der Messung werden der gemessenen Geschwindigkeit 3-5 km/h bzw. 3-5% Toleranzwert abgezogen.
- Fahranfänger droht bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 21 km/h eine zweijährige Verlängerung der Probezeit sowie ein kostenpflichtiges Aufbauseminar. Bei Wiederholungstätern droht der Führerscheinentzug.
- Wer mit Handy am Steuer geblitzt wird, begeht zeitgleich zwei Ordnungswidrigkeiten. Dabei muss das höhere Bußgeld plus die Hälfte des niedrigeren Bußgelds gezahlt werden.
- Das Überfahren einer roten Ampel wird stark sanktioniert, so dass mit mindestens 90 EUR sowie einem Punkt zu rechnen ist.
Geblitzt: Man ist spät dran, hat das Verkehrsschild übersehen oder war einfach in Gedanken – zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung kann es schnell kommen: Sie gehört zu den meist begangenen Ordnungswidrigkeiten überhaupt.
Allerdings ist sie auch eine der häufigsten Unfallursachen. Nicht verwunderlich also, dass vielerorts Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen und Verstöße streng geahndet werden.
Wer geblitzt wird, ärgert sich nicht nur über das Bußgeld. Die Folgen einer Geschwindigkeitsüberschreitung können für den Fahrer mit Punkten in Flensburg oder gar einem Fahrverbot weitrechend sein.
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Innerorts geblitzt
Gerade innerhalb geschlossener Ortschaften, wo viele Fußgänger unterwegs sind, verbergen sich zahlreiche Gefahrensituationen, denen man mit überhöhter Geschwindigkeit oftmals nicht gerecht werden kann. Daher werden Geschwindigkeitsverstöße innerorts stärker sanktioniert als außerorts. Die Sanktionen reichen von 15 bis 680 EUR Bußgeld, über 2 Punkte in Flensburg bis hin zu 3 Monaten Fahrverbot.
Innerhalb der Ortschaft wird ein Bußgeld meist schon bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 5 km/h – in einer 30er Zone bereits ab 3 km/h – verhängt.
Wer die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb der geschlossenen Ortschaft (50 km/h) um 21 km/h überschreitet, muss mit einem Punkt in Flensburg rechnen. Ab einer Überschreitung von 31 km/h werden bereits 2 Punkte sowie ein einmonatiges Fahrverbot fällig.
Außerorts geblitzt
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerorts – abgesehen von Autobahnen – beträgt 100 km/h, § 3 StVO. Die Bußgelder bei Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb von geschlossenen Ortschaften beginnen bei 10 EUR und können bis zu 600 EUR, 2 Punkten und 3 Monate Fahrverbot reichen.
Wer etwa mit 21 km/h zu viel auf dem Tacho erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 70 EUR sowie einem Punkt rechnen. Ein Monat Fahrverbot wird ab einer Überschreitung von 41 km/h verhängt. Wer über 70 km/h zu schnell fährt, riskiert ein Bußgeld von 600 EUR sowie 2 Punkte und 3 Monate Fahrverbot.
Je nachdem ob zur Messung ein stationärer Blitzer oder eine Videoaufzeichnung aus dem Auto heraus verwendet wird, variieren die Messgenauigkeiten und Toleranzen.
Bei Verwendung eines stationären Blitzers werden 3 km/h bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h abgezogen und 3% bei einer Geschwindigkeit über 100 km/h. Bei einer Videoaufzeichnung hingegen werden 4-5 km/h bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h abgezogen und 4-5% bei einer Geschwindigkeit über 100 km/h.
Auf der Autobahn geblitzt
Gerade auf deutschen Autobahnen sind Autofahrer besonders schnell unterwegs. Dort gibt es nämlich keine generelle Höchstgeschwindigkeit, sondern lediglich eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h, deren Überschreitung keine Folgen mit sich bringt. Auf Autobahnen gelten die gleichen Sanktionen und Bußgelder wie außerorts.
Wer jedoch – gerade auf Autobahnen – mit hohem Tempo unterwegs ist, kann leicht ein Verkehrsschild übersehen oder zu schnell in eine Baustelle fahren. Nicht selten führt das zu einem hohen Bußgeld und gar einem Fahrverbot.
Wer etwa mit 165 km/h auf dem Tacho eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h übersieht und geblitzt wird, muss mit einem Bußgeld, 2 Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen.
Wer seinen Führerschein nicht verlieren und ein hohes Bußgeld vermeiden möchte, sollte daher besonders auf der Autobahn auf seine Geschwindigkeit achten.
Wurden Sie mit erhöhter Geschwindigkeit erwischt und droht nun ein Fahrverbot, empfehlen wir Ihnen mit einem Anwalt über unsere Anwaltshotline zu sprechen.
In der Probezeit geblitzt
Fahranfänger, die sich noch in der zweijährigen Probezeit befinden, sollten besonders auf ihre Geschwindigkeit achten. Wer mit über 21 km/h zu schnell unterwegs ist, dem droht eine Verlängerung der Probezeit um weitere zwei Jahre sowie die Teilnahme an einem kostenpflichtigen Aufbauseminar.
Wiederholungstätern, die noch weitere zwei Mal mit dieser Geschwindigkeit erwischt werden, droht der Führerscheinentzug.
Mit Handy am Steuer geblitzt
Während der Fahrt ist die Benutzung eines Handys verboten, § 23 StVO. Dabei macht es keinen Unterschied ob man damit telefoniert oder es lediglich, etwa zum Navigieren, in der Hand hält. Nur wenn das Auto steht und der Motor ausgeschaltet ist, darf ein Handy verwendet werden.
Werden Sie aufgrund einer Geschwindigkeitsüberschreitung geblitzt und haben dabei ein Handy in der Hand, begehen Sie gleich zwei Ordnungswidrigkeiten.
Da zur gleichen Zeit, am gleichen Ort und durch eine Person zwei Taten begangen werden, spricht man von einer Tateinheit. In diesem Fall müssen nicht etwa beide Bußgelder gezahlt werden.
Vielmehr ist das höhere Bußgeld voll zu zahlen, das niedrigere nur zur Hälfte.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie im Beitrag: Handy am Steuer.
Beispiel mit dem Handy geblitzt
Sie wurden innerorts mit Handy am Ohr und 15 km/h zu schnell geblitzt.
Für die Geschwindigkeitsüberschreitung fallen 30 EUR Bußgeld, für das Benutzen des Handys 60 EUR sowie ein Punkt an. Nun wir das niedrigere Bußgeld (30 EUR) halbiert und auf das höhere aufgeschlagen. Es wären somit 75 EUR Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg fällig.
An der Ampel geblitzt
Ampeln sind aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken und regeln insbesondere an besonders gefährlichen Stellen den Verkehr.
Daher wird das Überfahren einer roten Ampel auch besonders schwer sanktioniert.
Wer eine rote Ampel überfährt muss demnach mit mindestens 90 EUR Bußgeld sowie einem Punkt rechnen. War die Ampel schon länger als eine Sekunde rot oder kam es dadurch zu einer Gefährdung des Straßenverkehrs droht ein Bußgeld von mindestens 200 EUR, 2 Punkte sowie ein einmonatiges Fahrverbot.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie im Beitrag: Rote Ampel überfahren.